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Faszination Hockeysport

Hockey - ein Sport fürs Leben!

Alle vier Jahre steht der deutsche Hockeysport bei Olympia im Fokus des Interesses. Die Hockeyteams sind oft als einzige deutsche Ballsportart mit beiden Teams für Olympische Spiele qualifiziert und schaffen es dort meist, um die Medaillen mitzuspielen. Was aber macht den besonderen Reiz dieses Sports aus? Warum sollten Eltern ihre Kinder unbedingt zum Hockey anmelden?

Hockey bedeutet für mich, mit meinen Freunden und den Menschen, die mir wichtig sind, viel Zeit zu verbringen und gemeinsam Erfolge zu feiern

Olympiasieger Martin Häner

Fotocredits: Archiv: DHB

Hockey, ein Sport fürs Leben

Hockey kann man sein ganzes Leben lang spielen. Die ersten Ballschulen in Vereinen werden für Kinder bereits ab der "Nach-Windel-Phase" angeboten. Dabei stehen Bewegungserziehung, Spaß, das Gemeinschaftsgefühl und erstmal nur ein bisschen auch schon Schläger und Ball im Fokus. In Wusel- und Bambini-Teams werden dann erste spielerische Erfahrungen mit dem Sport gemacht. 

Ab den U8-Teams geht es dann in den Jugend-Spielbetrieb, wobei immer zwei Altersjahrgänge zusammenspielen. Mit Rücksichtnahme auf unterschiedliche Leistungsentwicklung gibt es drei Spielklassen (Verbands-, Ober-, Regionalliga). Ab der U14 wird dann auch auf weiterführenden Meisterschaften bis hin zu Deutschen Endrunden gespielt.

Insgesamt sind aktuell bundesweit etwa 85.000 Hockeyspieler in allen Punktspielteams registriert. Im Erwachsenenbereich wird von der Verbandsliga bis zur 1. Bundesliga gespielt. Im sogenannten Mastersbereich gibt es international Altersklassen von M35 bis M75. Auf Vereinsebene wird dann nicht mehr im Punktspielbetrieb, sondern überwiegend auf freundschaftlicher Basis angetreten.

Familiensport und Sportfamilie

Wenn die Hockeyaktiven über ihre Community sprechen, ist das Wort "Hockeyfamilie" das gebräuchlichste. Es gibt im sportlichen Sinne eine Rivalität zwischen den Vereinen, aber alles immer auf familiärer, freundschaftlicher Ebene. Selbst bei nationalen und internationalen Championaten "feiern" die Fans der unterschiedlichen Teams das Spektakel gemeinsam. 

Auf Vereinsebene ist das Clubleben immer Teil des Familienlebens und umgekehrt - und das gilt weit über die Ausübung des Sports hinaus. Man treibt gemeinsam Sport, feiert miteinander, isst miteinander, verbringt miteinander viel Zeit. 

Wer beruflich oder aus Studiengründen die Heimat verlässt und in eine andere Stadt oder ein anderes Land zieht, macht ganz schnell die Erfahrung, dass man als HockeyspielerIn in einem neuen Club nicht nur seinen Sport wieder ausüben kann, sondern auch ins gesellschaftliche Leben intergriert wird, schnell ein Netzwerk aufbauen kann und in allen Lebenslagen Unterstützung erfährt.

Hockey, weil ich ein Mädchen bin...

Tatsächlich wird Hockey in Deutschland von genau so vielen weiblichen wie männlichen Aktiven betrieben. Der Anteil der Mädchen hat in den letzten Jahren zugenommen, auch weil die Kampagne "Hockey, weil ich ein Mädchen bin" stark mit Vorurteilen wie "gefährlicher Sport" aufgeräumt hat. Auch in der Talentförderung wird beiden Geschlechtern die gleiche Aufmerksamkeit zuteil.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/initiative-hockey-weil-ich-ein-maedchen-bin-wie-hockey-auch.966.de.html?dram:article_id=497308

Kein gefährlicher Sport!

Ja, Hockey wird mit einem Schläger, einer harten Kugel und - im Vergleich zu Eishockey - mit einer recht geringen Schutzausrüstung betrieben. Und trotzdem taucht Hockey in allen Verletzungsstatistiken stets auf unteren Rängen auf. Warum ist das so? Das liegt in allererster Linie am Regelwerk, das direkten Körperkontakt untersagt und auf einen maximalen Schutz der Aktiven ausgelegt ist. So sind die Hauptverletzungen blaue Flecken, wenn die Kugel doch mal einen ungeschützen Körperteil trifft, oder typische Bewegungsverletzungen wie Bänderdehnungen, Zerrungen oder im schlimmsten Fall Bänderrisse, wie sie bei jeder Art von Bewegungssport vorkommen können.

Neben Schienbeinschützern und einem Schutzhandschuh an der linken Hand tragen die Aktiven in der Regel nur noch einen Zahnschutz - alles, um gegen Verletzungen durch die gut 150 Gramm schwere Kunststoffkugel geschützt zu sein.

Ein Sport, der fördert und fordert

Hockey  ist eine sehr dynamische Mannschaftssportart, mit der die Hand-Augen-Koordination, die Schnelligkeit und Geschicklichkeit von Kindern gefördert werden. Ein komplexes Regelwerk muss verstanden und angewendet werden. Hockeyspielen fordert also den ganzen Menschen. Dazu kommt das soziale Interagieren auf dem Platz. Disziplin gegenüber Schiedsrichtern, Gegenspielern und Mitspielern hat eine wichtige Bedeutung.

Die Koordination  von Schläger-Handling, Ballführung und gleichzeitiger Übersicht über das Stellungsspiel von Mit- und Gegenspielern ist anspruchsvoll.