Deutsche Juniorinnen nach 3:1-Sieg über England vorzeitig Gruppensieger
U21-EM: Deutsche Juniorinnen schon im Halbfinale
16. July 2019
16.07.2019 - Die deutschen U21-Damen haben auch ihr zweites Vorrundenspiel bei der Europameisterschaft in Valencia gewonnen und stehen – da Belgien und Weißrussland sich parallel 1:1-Unentschieden trennten, mit sechs Punkten nicht nur vorzeitig im Halbfinale, sondern auch vor dem letzten Vorrundenmatch am Donnerstag gegen Belgien, bereits als Gruppenerster fest. Gegen England führte das DHB-Team früh 2:0 und siegte in einer kartenreichen, hektischen Schlussphase letztlich völlig verdient mit 3:1.
Bundestrainer Akim Bouchouchi: „Die erste Halbzeit war überragend. Da haben die Mädels richtig Gas gegeben und alles reingehauen, um sich die 2:0-Führung zu verdienen. Mit einem dritten Tor hätten wir den Sack fraglos früher zumachen können, aber ich finde die Erfahrung, das in der Schlussphase in Unterzahl zu Ende bringen zu müssen und trotz Unterzahl noch das 3:1 zu machen, fast wertvoller. Die Mädels haben dadurch gesehen, dass sie immer noch eine starke Antwort parat haben. Wir freuen uns über den vorzeitigen Gruppensieg, wollen das Match am Donnerstag gegen Belgien aber trotzdem professionell angehen.“
Das DHB-Team übernahm sofort das Heft des Handelns, griff an und setzte den englischen Aufbau unter Druck. Und schon früh wurde die aggressive Spielweise belohnt, als Maren Kiefer am kurzen Pfosten eine harte Hereingabe von links unhaltbar zum 1:0 (4.) unter die Latte stach. Die Deutschen blieben klar überlegen, kauften den Gegnerinnen früh den Schneid ab, indem sie kompromisslos attackierten. Es gab die erste deutsche Ecke (8.), die Katharina Kiefer knapp links vorbeischlenzte.
In der 12. Minute holte Carlotta Sippel die zweite Ecke heraus, doch dieses Mal wurde der Schlenzer über das Gehäuse gelenkt. Aber die Deutschen machten aus der langen Ecke etwas. Naomi Heyn lenkte einen halbhohen Rückhandschuss in der Mitte artistisch ins Tor zum 2:0. Das DHB-Team hatte in der Schlussphase des Viertels eine Zeitstrafe gegen Emma Boermans zu überstehen, hatte damit aber kein Problem.
In der 19. Minute wurde der anhaltende Druck der Deutschen mit der dritten Ecke belohnt, doch die Rechtsableger-Variante misslang. Doch das 3:0 lag in der Luft, als Nicola Pluta die Keeperin schon ausgespielt hatte, aber die hohe Rückhand aus spitzem Winkel nicht ins Tor brachte. Die Deutschen waren in allen Belangen überlegen, auch in Bedrängnis wurde sicher agiert, so dass die Engländerinnen kaum mal zu Kreiseintritten kamen. Torhüterin Anna Kilian berührte in der ersten Hälfte überhaupt nur einen Ball.
Weil Englands Katie Birch 30 Sekunden vor der Pause eine Grüne Karte sah, konnten die Deutschen das dritte Viertel in Überzahl beginnen. Doch erst bei Gleichzahl holte Carlotta Sippel die vierte Ecke (32.) heraus, die Englands Keeperin hielt und zwei Deutsche als Nachschuss nicht verwerten konnten. Dann die erste Ecke für England nach Fuß einer deutschen Verteidigerin im Kreis (34.), den Schrubber hielt Kilian aber sicher.
Wegen nicht eingehaltenen Abstands bekam England die zweite Ecke (36.), die erneut Kilian sicherte. In der 37. Minute sah Hannah Bond auf englischer Seite Gelb, so dass das DHB-Team fünf Minuten Überzahl hatte. Ein starker Lauf von Pluta brachte Ecke Nummer fünf, aber die wurde verstoppt. Doch die Aktionen in der Phase waren oft etwas zu hektisch, so dass England sich der Überzahl gut erwehren konnte.
Es ging mit der 2:0-Führung ins letzte Viertel, in dem Katharina Kiefer die sechste Ecke (48.) holte. Doch die Standards blieben das Manko an diesem Tag, der Schlag wurde abgeblockt, wobei Akim Bouchouchi später die Entscheidungen bei den Ecken als gut wertete, lediglich das Glück im Abschluss habe noch gefehlt. Ein Ballverlust von Philin Bolle führte zur dritten englischen Ecke (50.), die aber Anna Kilian erneut sicher parierte.
Eine starke Balleroberung von Carlotta Sippel führte zur nächsten deutschen Ecke, die als Variante vergeben wurde. Da Sippel heftig gefoult worden war, musste Englands Sophie Hamilton zusätzlich auf die Strafbank. Jen Park sah dann auch noch Gelb, so dass die Gegner fast die gesamte Schlussphase in Unterzahl waren. Dann sahen aber auch Lisa Nolte Grün und Emma Boermans Gelb, es wurde leerer auf dem Platz und England konnte seine vierte Ecke erarbeiten, die als Stechervariante durch Nicole Bowen ins Tor ging.
So wurde es völlig unnötiger Weise nochmal hektisch. Und auch Liv Arndt sah zwei Minuten vor Ende noch Gelb. Als aber Emma Boermans 15 Sekunden vor Abpfiff einen Abschlag der Engländerinnen abfing, rechts in den Kreis zog und mit der Vorhand ins lange Eck traf, war das Match endgültig entschieden.
Tore:
1:0 Maren Kiefer (4.)
2:0 Naomi Heyn (12.)
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2:1 Nicole Bowen (56.)
3:1 Emma Boermans (60.)
Ecken:
GER 8 (kein Tor) / ENG 5 (1 Tor)
Schiedsrichterinnen:
Lisette Baljon (NED) / Anastasia Bogolyubova (RUS)