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Fotocredits: Worldsportpics / Frank Uijlenbroek

Dramatisches Finale gegen Österreich entscheidet sich erst im Penaltyschießen - 5:6 nSO (3:3, 2:1)

WM: HONAMAS knapp geschlagen

11. February 2018

11.02.2018 - Die deutschen Hockey-Herren haben den WM-Titel im eigenen Land denkbar knapp verpasst. Das Team von Bundestrainer Stefan Kermas lieferte sich im Finale in der mit 8300 Zuschauern erneut ausverkauften Berliner Max-Schmeling-Halle ein packendes Duell mit Europameister Österreich, das am Ende Michael Körper für die Alpenrepublik entschied. Der Torjäger brachte sein Team erst mit zwei späten Treffern in den Shootout und verwandelte dann dort den letztlich entscheidenden Penalty zum 6:5 (3:3, 1:2)-Sieg.

Bundestrainer Stefan Kermas: „Wir haben es leider nicht geschafft, beim 3:1 das Spiel dichtzumachen. Wir machen die Ecken nicht, haben erkennbar mehr Chancen, die lassen wir liegen. Im Penaltyschießen hat dann der etwas bessere Torwart den Ausschlag gegeben. Das ist sehr bitter, ich hatte ein gutes Gefühl, die Jungs waren gut vorbereitet und sowieso heiß. Wir haben uns viel vorgenommen, aber haben das in den entscheidenden Phasen des Spiels nicht auf die Platte bekommen. Und nach einen guten Start bei 2:0 und 3:1 das Ding nicht nach Hause zu fahren, haben wir uns komplett selbst zuzuschreiben.“

Kapitän Martin Häner: „Wir sind gut ins Spiel gestartet, hatten über weite Strecken das Spiel auch unter Kontrolle. Verpassen es ein bisschen, mit unseren Ecken das Spiel deutlicher zu gestalten. Sowas entscheidet häufig Spiele, und im Penaltyschießen waren die Österreicher dann die bessere Mannschaft. Die Niederlage haben wir uns selber zuzuschreiben, wem sollen wir sonst die Schuld geben? Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gemacht und im Finale muss man das beste Spiel machen. Trotzdessen hätten wir es gewinnen können, aber jetzt stehen wir halt als Verlierer da.“

Beide Teams hielten sich nicht mit Abtasten auf, schlugen sofort ein sehr hohes Tempo an und suchten den Weg in den Schusskreis. Dominic Uher prüfte DHB-Keeper Tobias Walter (2.). Auf der anderen Seite scheiterte Christopher Rühr mit einem Eckenschlenzer an Schlussmann Mateusz Szymczyk (4.). Doch schon wenig später gab es wieder Ecke für Deutschland. Diesmal versuchte sich Martin Häner, und der Kapitän verwandelte zum 1:0 (6.). Die DHB-Mannen machten weiter Druck – und sie wurden belohnt: Martin Zwicker setzte sich auf der linken Seite durch, zog aus vollem Lauf ab und hatte dabei auch etwas Glück, dass der Ball unter Szymczyk hindurch rutschte (8.). Doch die Österreicher hatten direkt die Antwort parat. Dominic Uher verwandelte seinerseits die erste österreichische Strafecke hart und flach zum 1:2 (9.). Es war ein ebenso packendes Finale wie zuvor das der Damen. Beide Teams suchten den direkten Weg zum Tor und den Abschluss, jedoch bis zur Pause trotz einiger guter Gelegenheiten auf beiden Seiten und auch wegen zweier gut aufgelegter Keeper nicht mehr erfolgreich.

Es ging mit dem Wiederanpfiff sofort wieder mit hohem Tempo hin und her. Deutschland hatte de beste Chance in der 24. Minute, doch die dritte Strafecke wurde verstoppt und die Chance damit vergeben. Doch schon der nächste Angriff brachte die nächste Ecke – und das nächste Tor. Christopher Rühr setzte zu einem wuchtigen Schlenzer an, gegen die weder Keeper noch Linienspieler eine Abwehrchance hatten (26.). Jetzt reihte sich Chance an Chance. Uher scheiterte an Tobias Walter (27.), auf der anderen Seite Fabian Pehlke an Szymczyk im AUT-Tor (27.). Ohnehin machten beide Keeper einen hervorragenden Job, entschärften abwechselnd mit starken Reflexen beste Einschussgelegenheiten. Auch gegen zwei österreichische Ecken hielt Walter stand, doch bei der dritten in Serie gelang Michael Körper der Anschlusstreffer (33.). Jetzt war es ein echter Krimi, und die Partie stand auf des Messers Schneide. Deutschland verstoppte bei der fünften Ecke und vergab damit die mögliche Vorentscheidung. Österreich nahm in einer Auszeit den Keeper für einen sechsten Feldspieler heraus, um mehr Druck auszuüben. So aber ergaben sich auch Konterchancen für Deutschland. Tobias Hauke wurde noch gestoppt (38.). Stattdessen bekam Österreich noch die Chance auf den Ausgleich. Torjäger Michael Körper stellte keine Minute vor Schluss per Strafecke wieder auf unentschieden und erzwang damit das Penaltyschießen.

Die Österreicher begannen, doch Tobias Walter knüpfte gegen Eitenberger an seine starke Leistung an und parierte – schon im Liegen – gleich zwei Mal. Mit Tobias Hauke vergab auch der erste deutsche Schütze. Erst Fabian Unterkircher war erstmals erfolgreich, dann schlossen sich für Deutschland Marco Miltkau und Christopher Rühr sowie auf österreichischer Seite Michael Körper mit Toren an. So musste es im 1-gegen-1 weitergehen. Rühr machte gleich den Anfang, scheiterte diesmal jedoch am starken Szymczyk. Weil auch Tobias Walter dem in nichts nachstand und seinerseits gegen Eitenberger parierte, musste erneut Tobias Hauke ran. Der blieb wieder an Szymczyk hängen und verlor dann den Ball. Der nächste Schütze war wieder Michael Körper, der sich wieder souverän durchsetzte, damit zum Sieg traf und so zum WM-Helden der Österreicher avancierte.

Tore:
1:0       Martin Häner (KE, 6.)
2:0       Martin Zwicker (8.)
2:1       Dominic Uher (KE, 9.)
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3:1       Christopher Rühr (KE, 26.)
3:2       Michael Körper (KE, 33.)
3:3       Michael Körper (KE, 40.)

Penaltyschießen:
Sebastian Eitenberger (AUT) scheitert am Torwart
Tobias Hauke (GER) vertändelt den Ball
3:4       Fabian Unterkircher
4:4       Marco Miltkau
4:5       Michael Körper
5:5       Christopher Rühr
Christopher Rühr (GER) scheitert am Torwart
Sebastian Eitenberger (AUT) scheitert am Torwart
5:6       Michael Körper

Strafecken:
GER 5 (2 Tore) / AUT 5 (3 Tore)

Schiedsrichter:
Pawel Linkowski (POL) / Lee Barron (ENG)