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DHB-Damen besiegen Belgien nach Treffern von Heyn und Micheel

22. September 2020

FIH Hockey Pro League 2020/21, Düsseldorf, Damen, Spiel 1: Deutschland–Belgien 2:0 (0:0)

22.09.2020 – Die deutschen Damen haben ihren verspäteten Auftakt in die FIH Pro League 2020/21 in Düsseldorf mit einem Sieg begonnen: Im ersten von zwei Duellen gegen Belgien siegten die DANAS nach dominanter Leistung verdient mit 2:0 (0:0). Das Team von DHB-Bundestrainer Xavier Reckinger brauchte allerdings mehrere Anläufe, um im zweiten Durchgang endlich in Führung zu gehen. Nur eine von 13 Strafecken konnte das deutsche Team verwandeln und scheiterte auch immer wieder an der starken belgischen Torfrau Elena Sotgiu, die ihre „Red Panthers“ so lange im Spiel hielt. Keine 24 Stunden später, am Mittwoch, den 23. September um 15.30 Uhr, treffen beide Teams an gleicher Stelle wieder aufeinander.

„Der Spielverlauf spiegelt wider, wo wir gerade stehen nach der langen Pause. Da fehlen die Verbindungen untereinander noch. Das hat man im Spiel gesehen“, stellte DHB-Bundestrainer Xavier Reckinger fest, um dann augenzwinkernd zu ergänzen: „Zum Glück haben wir heute Morgen noch eine kurze Eckeneinheit eingebaut, so schießen wir zumindest mal eine rein im Rebound. Hauptsache ist aber, dass wir endlich mal die Pro League angefangen haben, und das mit einem Sieg.“
DANAS-Kapitänin Janne Müller-Wieland, die zum „Player of the Match“ gewählt wurde: „Wir waren aggressiver und hatten mehr Möglichkeiten, der Sieg ist daher absolut fair. Nun müssen wir runterkommen, haben ja nur 24 Stunden bis zum nächsten Spiel und die Liste an Entwicklungsbedarf ist lang. Wir sind das erste Mal seit langem wieder zusammen, da ist also noch viel zu machen. Aber wir haben ja eben diese 24 Stunden, um genau diese dafür zu nutzen.“

Die Belgierinnen kamen beim Re-Start der Pro-League-Saison 2020/21 besser in die Partie als die deutschen Gastgeberinnen. Bereits nach drei Minuten hatte Alix Gerniers die erste gefährliche Szene im deutschen Kreis, der Eckenpfiff blieb der Belgierin allerdings verwehrt. Dann verlor Sonja Zimmermann die Kugel an der eigenen Viertellinie, Alexia ’T Serstevens konnte die Chance aber nicht nutzen (4.). Kurz darauf die erste Strafecke für Belgien, aber Rosa Krüger parierte gegen Louise Versavel und ’T Serstevens. Wie ein deutscher Weckruf wirkte Pia Maertens‘ argentinische Rückhand, die allerdings deutlich über das belgische Tor ging. Nun endlich übernahmen die Deutschen mehr Spielanteile. Bei der ersten deutschen Strafecke (9.) blieb Belgiens Torfrau Elena Sotgiu ebenso Siegerin gegen Charlotte Stapenhorst wie kurz darauf bei der „Agi“ der Hamburgerin. In der 11. Spielminute setzte sich Lokalmatadorin Selin Oruz sehenswert an der linken Grundlinie durch und legte zurück auf Stapenhorst, die UHCerin zog aber volley ein weiteres Mal den Kürzeren gegen Sotgiu, allerdings zugunsten einer weiteren Strafecke. Allerdings sah das nun folgende kleine deutsch-belgische Privatduell erneut denselben Sieger in der belgischen Torfrau. Den Schlusspunkt im ersten Viertel setzte Lena Micheel, die von Nike Lorenz diagonal über den halben Platz freigespielt worden war und halbrechts frei zum Schuss kam. Aber auch diesmal war wieder Schluss bei der Torhüterin der „Red Panthers“, die ihr Team nun schon mehrfach vor einem Rückstand bewahrt hatte.

Das zweite Viertel begann zunächst, wo das erste aufgehört hatte, in den Offensivbemühungen der DANAS. Doch auch mit der dritten Strafecke kam Deutschland nichts ans Ziel: Die belgische Verteidigung konnte Zimmermanns Schuss auf der Linie klären, beim Nachschuss war wieder Sotgiu zur Stelle. Nun schien das Pulver auf beiden Seiten verschossen, die Partie verlagerte sich zusehends zwischen die beiden Schusskreise. Erst in den Schlussminuten kamen die DANAS noch mal zu Chancen: Mit der nächsten Ecke folgte eine Variante, aber der Stecher über Zimmermann fand wieder in Sotgiu seine Meisterin (29.). Acht Sekunden vor der Pause dann Deutschlands mittlerweile fünfte Ecke. Belgien rief zwar noch den Videoschiedsrichter an, der aber keinen Grund fand, die Entscheidung der schottischen Schiedsrichter Sarah Wilson zu revidieren. Doch auch in der letzten Szene der ersten Halbzeit war es Sotgiu, die gegen Zimmermann ihre Mannschaft im Spiel hielt.

Auch nach dem Seitenwechsel schien das Tor für die Gastgeberinnen nur eine Frage der Zeit. Vorher ließ das deutsche Team aber auch Ecke Nummer sechs liegen: Erst scheiterte Lorenz zweimal beim Versuch, den Ball aufs Tor zu bringen, dann war ein weiteres Mal die belgische Torfrau zur Stelle. Nun versuchte es auch Maertens, aber weiter erfolglos. Das 1:0 fiel dann aus dem Gewühl: Aus der Hundekurve legte Anne Schröder in ihrem 150. Länderspiel in die Mitte ab, wo Naomi Heyn in Bedrängnis die Kugel zur mittlerweile mehr als verdienten Führung über die Linie drückte (36.). Ein weiteres Mal Zimmermann verpasste es, mit der siebten Ecke den nächsten DANAS-Treffer nachzulegen. Belgien schaffte es in der Folge, sich etwas aus der deutschen Umklammerung zu befreien, ohne daraus aber nennenswert Kapital zu schlagen. Ein sehenswertes Zimmermann-Solo brachte die nächste deutsche Ecke, aber Zimmermanns Schuss strich rechts am Tor vorbei (43.).

Im Schlussviertel waren gerade einmal zwei Minuten gespielt, da brachte endlich auch der Eckenstandard Erfolg: Micheels Direktschuss konnte Sotgiu noch halten, der Abpraller landete wieder bei der UHC-Stürmerin. Die brachte diesmal den Ball mit der Rückhand aufs Tor, die belgische Torhüterin konnte den Schuss nur ins eigene Netz ablenken (47.). Doch Sotgiu sollte die Belgierinnen noch im Spiel halten: Bei der nächsten DANAS-Ecke reagierte sie gegen Martens stark. Da aber ihre Vorderleute weiter nur wenig Gefahr ausstrahlten und auch die letzten beiden Strafecken für Deutschland ungenutzt blieben, hatte das 2:0 auch nach vier Vierteln und 60 Minuten Bestand. (ao)

Tore:
-
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1:0    Naomi Heyn (36.)
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2:0    Lena Micheel (KE, 47.)

Ecken:
GER 13 (1 Tor) / BEL 1 (kein Tor)

Grüne Karte:
--- / Anne-Sophie Weyns, BEL (52.)

Schiedsrichterinnen:
Sarah Wilson (SCO) / Alison Keogh (IRL)

Videoschiedsrichter:
Marcin Grochal (POL)

Der DHB-Damenkader für die Pro-League-Matches in Düsseldorf (Länderspiele vor dem Pro-League-Spielen):


Name, VornameVereinAlterLsp.Tore
TWKrüger, RosaHarvestehuder THC2590
TWKubalski, NathalieDüsseldorfer HC27280
TWSonntag, JuliaRot-Weiss Köln28640
1.Altenburg, LisaClub an der Alster3012732
2.Gablać, HannahClub an der Alster2510220
3.Granitzki, HannaClub an der Alster23643
4.Gräve, ElisaDüsseldorfer HC23884
5.Grote, RebeccaRot-Weiss Köln283917
6.Hauke, FranziscaHarvestehuder THC3118916
7.Heinz, PaulineRüsselsheimer RK1991
8.Heyn, NaomiMannheimer HC21275
9.Horn, KiraClub an der Alster25392
10.Huse, ViktoriaClub an der Alster24679
11.Lorenz, NikeRot-Weiss Köln2311832
12.Maertens, PiaRot-Weiss Köln213920
13.Micheel, LenaUHC Hamburg226012
14.Müller-Wieland, JanneUHC Hamburg3332314
15.Oruz, SelinDüsseldorfer HC231052
16.Pieper, CécileRot-Weiss Köln2612111
17.Schaunig, MaikeUhlenhorst Mülheim24500
18.Schröder, AnneClub an der Alster2614913
19.Stapenhorst, CharlotteUHC Hamburg2510330
20.Wortmann, AmelieUHC Hamburg23623
21.Zimmermann, SonjaMannheimer HC21386

Der Damen-Staff:

Reckinger, Xavier (Bundestrainer)
de Nooijer, Teun (Co-Trainer)
Haumann, Stephan (Video)
Keller, Florian (Co-Trainer)
Lewis, James (Torwarttrainer)
Dr. Mandryka, Boris (Arzt)
Mönning, Fiona (Physio)
Sportwiss. MA Plaza, Barbara (Staff)
Prause, Andreas (Psychologe)
Schuler, Fabian (Teammanager)