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Fotocredits: worldsportpics.com

FIH Pro League, Herren in Potchefstroom: Südafrika - Deutschland 1:6 (1:1)

Am Ende ein Kantersieg über Südafrika

17. February 2022

Die deutschen Herren haben auch ihr zweites Pro League Match in Potchefstroom (RSA) gewonnen. 24 Stunden nach dem 3:2 gegen Frankreich gewann das Team von Neu-Bundestrainer André Henning gegen Südafrika mit 6:1. Allerdings brauchte die Mannschaft eine ganze Halbzeit um auf Betriebstemperatur zu kommen. Südafrika hielt mit viel Tempo und Aggressivität gut dagegen und konnte kurz vor der Pause den Führungstreffer von Tom Grambusch ausgleichen. In Durchgang zwei spielte dann nur noch das DHB-Team, das durch Mats Grambusch, Luis Gill, Thies Ole Prinz, Timm Herzbruch und Niklas Wellen noch einige spektakuläre Tore zum klaren 6:1-Sieg herausschoss.

Wir wollen hier besonders auf der mentalen Ebene als Team weiterkommen. Da ist es gut, wenn wir Widerstände überwinden müssen, um erfolgreich zu sein.

Bundestrainer André Henning

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Der Weckruf kurz vor der Pause

Die Gastgeber hatten die erste Chance des Spiels, die Niklas Garst bei seinem A-Kader-Debüt jedoch souverän parierte. Dann übernahmen die Honamas aber mehr und mehr die Spielkontrolle. Luis Gill hatte die Großchance auf die Führung, als er quer durch den Kreis ging und schon an Keeper Govan Jones vorbei war, aber den springenden Ball volley am Tor vorbeischlug (6.). In der 9. Minute fing ein Verteidiger einen Querball von Constantin Staib gerade noch vor dem einschussbereiten Niklas Wellen ab.

In der 13. Minute dann Grün für den Ex-Gladbacher Dayaan Cassiem nach Foul an Mats Grambusch. Doch auch in Überzahl konnten die Deutschen nichts Zählbares auf die Anzeigetafel bringen. In der 17. Minute schließlich die erste Ecke fürs DHB-Team, die Tom Grambusch, der beim 3:2 am Mittwoch gegen Frankreich auch schon zweimal getroffen hatte, hart links auf Schulterhöhe zum 0:1 verwandelte Südafrika verbreitete dann zwischendrin viel Hektik, drückte auf eigene Chance, ohne aber an der letzten Reihe der gut stehenden deutschen Abwehr vorbeizukommen.

Mats Grambusch hatte, ganz stark freigeblockt, die Riesenchance mittig im Kreis, aber die Kugel rutschte ihm ab (24.). Niklas Garst war es dann zu verdanken, dass die Führung Bestand hatte, als Cassiem sich im Kreis viel zu leicht durchsetzte und mit der Vorhand aus etwa sieben Metern abzog (28.). Da holte der Hamburger die Kugel mit einer Schlägerparade aus dem bedrohten unteren Eck.

Doch 40 Sekunden vor der Halbzeit brachte Keenan Horne die Kugel aus dem Gewühl heraus mit Latten- und Pfostenkontakt spektakulär im Tor unter. Auch nach Videobeweis hatte dieser Ausgleichstreffer Bestand. Moritz Trompertz zog vier Sekunden vor der Pause die zweite Ecke, doch der Schlenzer von Grambusch wurde von Horne über das Tor gelenkt.

Fotocredits: worldsportpics.com

Sehenswerte Tore zu einem 5:0 in Halbzeit zwei

Anton Brinckman kam nach der Pause für Garst und gab ebenfalls sein A-Kaderdebüt. Und er konnte sich gleich auszeichnen, als er einen Rückhandschuss von Dayaan Cassiem hielt (32.). Wellen zog auf der anderen Seite die dritte Ecke für die Honamas (33.), aus der die vierte resultierte. Dort legte Tom Grambusch für seinen Bruder Mats auf, der am rechten Pfosten per Stecher zum 1:2 (34.) traf. Niklas Wellen hatte nur Momente später das 1:3 auf dem Schläger, als er einen Drehschuss nur Zentimeter links am Tor vorbeisetzte.

In der 41. Minute war es Moritz Ludwig, der einen Querpass hoch vor Tor brachte, wo Luis Gill ihn spektakulär aus dem Rückraum einblockte – der Videobeweis ließ den Treffer zum 1:3 stehen. Und dann traf Thies Prinz nach Bosserhoff-Flanke zum 1:4 (45.) – auch das wurde überprüft und hatte Bestand.

Ein Foul an Timm Herzbruch brachte die nächste Ecke im letzten Viertel, doch die Ablagevariante auf Herzbruch misslang. Doch der Mülheimer zeigte eine Minute später seine ganze Klasse, als er sich mit dem Rücken zum Tor auf die Rückhand drehte und die Kugel hoch ins obere linke Eck zum 1:5 in die Maschen jagte (50.). Die Deutschen längst klar überlegen, hatten Chancen am Fließband. Und dann war es Niklas Wellen, der in der 58. Minute mit einem harten, platzierten Vorhandschlag von der Kreismitte das 1:6 herstellte. Zwölf Sekunden vor Ende dann noch eine weitere Ecke fürs DHB-Team, die aber auf der Linie gehalten wurde.

Tore:
-
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0:1     Tom Grambusch (KE, 17.)
1:1     Keenan Horne (30.)
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1:2     Mats Grambusch (KE, 34.)
1:3     Luis Gill (41.)
1:4     Thies Ole Prinz (45.)
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1:5     Timm Herzbruch (50.)
1:6     Niklas Wellen (58.)

Strafecken:
RSA keine / GER 6 (2 Tore)

Schiedsrichterinnen:
Annelize Rostron / Ayden Shrives (beide RSA)

FIH Pro League Spielansetzungen (deutsche Zeit):
Mittwoch, 16. Februar, 19 Uhr: Frankreich – Deutschland 2:3 (0:1)
Donnerstag, 17. Februar, 19 Uhr: Südafrika – Deutschland 1:6 (1:1)
Samstag, 19. Februar, 19 Uhr: Frankreich – Deutschland
Montag, 21. Februar, 19 Uhr: Südafrika – Deutschland

Die Spiele werden live bei DAZN übertragen

Bundestrainer André Henning: „Die erste Halbzeit war schwach – da braucht man nicht drumherum zu reden. Wir hätten zwar trotzdem führen können, denn wir hatten ein paar Ecken mehr noch, aber es gab einfach auch zu viele Fehler und wir haben nicht miteinander gespielt, sondern viel gezockt. So ganz unrecht ist mir das aber gar nicht. Wir wollen hier besonders auf der mentalen Ebene als Team weiterkommen. Und da haben wir gestern das Frankreich-Spiel nach einem schwachen Viertel noch in einen Sieg gedreht und heute die Partie durch ein 5:0 in der zweiten Halbzeit klar gewonnen. Das ist gut, wenn wir Widerstände überwinden müssen, um erfolgreich zu sein. Der Weckruf war das Gegentor kurz vor der Pause.“

Kapitän Mats Grambusch, der auch zum Player of the Match gekürt wurde: „Wir hatten eine erste Halbzeit mit zu viele Ballverlusten und technischen Fehlern, die sicherlich eher ein Schritt zurück war im Vergleich zum Frankreich-Match gestern. Dann haben wir es in der zweiten Hälfte allerdings um einiges besser gemacht und am Ende auch verdient gewonnen – es ist vielleicht etwas zu hoch ausgefallen.“

Co-Kapitän Niklas Wellen: „Die Halbzeitansprache war relativ klar: Die erste Hälfte war nichts! Aber das ist in diesem Stadium, wo wir so frisch beisammen sind, absolut okay. Gut war, dass wir nicht weiter gegurkt und dann knapp gewonnen haben, sondern zwei, drei Gänge hochschalten konnten. Wir haben klar den Schalter umgelegt und Südafrika unter Druck gesetzt. Das ist, was zählt!“

Debütant Niklas Garst: „Das hat mega Bock gemacht. Bei uns war in der ersten Hälfte ja noch etwas der Wurm drin – was mir die Chance eingebracht hat, mich ein paar Mal auszeichnen zu können. Darüber bin ich nicht undankbar. Beim Gegentor stand der Südafrikaner auf meinem Schläger, sonst hätte ich den auch gern noch gehabt!“